Zu Arbeitsblatt 4: (Filmnachbereitung)
Zur Konzeption der Aufgabe:
Mithilfe der Aufgabe 5 kann sowohl die Besonderheit der filmischen Darstellung in HER wie auch das Zusammenspiel von Sichtbarem und Unsichtbarem behandelt werden. Schritt für Schritt können die Schüler/innen ein Gespür dafür entwickeln, dass das Filmbild in unserer Vorstellung über die Seitenränder hinaus und in die Tiefe erweitert wird und dass hierbei die aktive Partizipation der Zuschauenden, das heißt ihre Imagination gefragt ist. Zu Beginn der Aufgabe sollen die Filmbilder und Seherfahrungen reaktiviert werden. Mit den anschließenden Überlegungen zur allgemeinen Darstellung der Beziehung zwischen Theodore und Samantha sollen zunächst die wesentlichen, sichtbaren Elemente der außergewöhnlichen Beziehung bzw. der Darstellung Samanthas beschrieben werden (Tonebene: Samanthas Stimme, der Signalton der Ohrstöpsel; Bildebene: Ohrstöpsel, Brusttaschen-Kamera, das Logo des Betriebssystems, etc.). Die darauffolgenden Reflexionen stellen eine Überleitung zwischen Abgebildetem und Imaginärem her. Sie decken dabei sowohl die Vorstellung Samanthas in den Köpfen der Zuschauenden als auch die Bezugspunkte für ihre Anwesenheit in der Bildgestaltung oder den anderen Figuren ab. Aspekte wie die Tongestaltung (Samanthas Stimme aus dem Off; eine Filmmusik, die gemeinsame Gefühlswelt ausdrückt) oder die Blickrichtungen der sichtbaren Figuren sind hier ebenso von Bedeutung wie Theodores feine Reaktionen, die uns wie Antworten auf Samanthas im Bild fehlende Gestik und Mimik erscheinen. Dem Austausch über die individuellen Seherfahrungen der Schüler/innen soll ausreichend Raum geschenkt werden. Mit dem zweiten Aufgabenteil können schließlich die Wirkungen des konkret Sichtbaren und des Unsichtbaren besprochen werden. Es kann unter anderem erarbeitet werden, dass in der realen Welt des Films etwas Künstliches, futuristisch Wirkendes angelegt ist (Ausstattung des Filmsets, Farbgebungen, Beziehungen der Menschen, etc.) und dass das Unsichtbare und Imaginäre hier vielleicht sogar natürlicher erscheint als die Welt, in der Theodore lebt. Die abschließende Frage sieht eine Abrundung der angestellten Überlegungen vor und setzt das am Beispiel HER erarbeitete Wissen in Bezug zur Filmkunst im Allgemeinen.
Methodisch didaktische Anmerkungen:
Aufgabe 5 soll in drei Phasen durchgeführt werden. Zunächst ist die gemeinsame Betrachtung des Trailers vorgesehen. Er dient als Einstieg und Vorbereitung für die Beantwortung der Fragen. In einem zweiten Schritt sollen sich die Schüler/innen in Kleingruppen oder mit ihren Partner/innen zu den Fragen des ersten Aufgabenteils besprechen. Ihre Hauptaussagen notieren sie dabei jeweils in Stichpunkten, um diese anschließend im Plenum präsentieren und einbringen zu können. Wahlweise können die Hauptaussagen auch gemeinsam festgehalten oder visualisiert werden. Die letzte Phase ist als gemeinsame Reflexionsrunde konzipiert. Zuvor Erarbeitetes soll den Gedankenaustausch zu den Fragen aus dem zweiten Aufgabenteil erleichtern. In einer abschließenden Runde kann dann gemeinsam der Bogen zwischen der Darstellung in HER und der erweiterten Raumillusion im Film gespannt werden. Neben dem Informationskasten auf dem Arbeitsblatt können auch Bilder und Filmausschnitte des Films zur Visualisierung oder in Form einer direkten Arbeit am Material hilfreich sein. Auf der englischsprachigen Internetseite zum Film finden Sie neben dem Trailer auch Bilder und Videos. Den deutschen Trailer zum Film finden Sie unter www.film.info/her.