Aufgabe 3: Cybermobbing
Cybermobbing (siehe Definition) ist ein noch relativ junges Phänomen und bedarf der Aufklärung und Prävention. Einer deutschen Jugend-Studie zufolge kennen rund ein Drittel der 14-19 Jährigen Fälle, in denen jemand per Handy oder Internet schon einmal „fertig gemacht“ wurde. Besonders unangenehm wird das Ganze, wenn vermeintlich Intimes – erotische SMS oder Selbstaufnahmen (Sexting: eine Wortkreation aus Sex und „texting“) – ungewollt veröffentlicht werden. Deren weitere Verbreitung ist oft nicht mehr zu kontrollieren. Die Folgen für die Betroffenen können dramatisch sein – wie auch für Ben im Film DISCONNECT.
- In Medien finden sich immer wieder Berichte über Fälle von Cybermobbing. Denkbar wäre auch, über Bens Fall in einer Zeitung zu lesen. Möglicher Titel: „Mobbing im Internet: Selbstmordversuch nach digitaler Verbreitung von Nacktfoto“ B ilden Sie Gruppen von nicht mehr als vier bis fünf Schüler/innen und lesen Sie gemeinsam den fiktiven Artikel „Mobbing im Internet: Selbstmordversuch nach digitaler Verbreitung von Nacktfoto“ durch.
- Diskutieren Sie danach in der Gruppe folgende Fragen.
– Wie konnte es zu diesem Fall von Cybermobbing kommen?
– Wie hätte dieser Vorfall verhindert werden können?
– Wer hätte was machen können, nachdem der Fall bekannt wurde? (Eltern, Mitschüler/innen, Lehrer/innen, Ben)
– Was sagen Recht und Gesetz zum Cybermobbing?
(Informieren Sie sich hierzu über das Angebot des Bündnis gegen Cybermobbing. www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/index.php?id=29)
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Folgende Fragen drängen sich in diesem Zusammenhang unmittelbar auf: Was kann an der Schule zum Beispiel von Schulleitung, Lehrer/innen, Schüler/innen oder Eltern unternommen werden, um Cybermobbing vorzubeugen? Welcher Maßnahmen/Regeln bedürfte es?
Entwickeln Sie gemeinsam ein Präventionsprogramm, in dem Sie die wichtigsten Maßnahmen/ Regeln festhalten.
Darunter versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer im Internet. Dies kann zum Beispiel durch das Einstellen und Verbreiten demütigender Kommentare oder „peinlicher“ Fotos und Videos von Mitschüler/innen auf facebook, WhatsApp, YouTube oder über ein gefälschtes Profil geschehen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist dabei erheblich. Sie fühlen sich verletzt, empfinden Verzweiflung oder Hilflosigkeit. Die Folgen können durchaus dramatisch sein – von selbstverletzendem Verhalten bis hin zum Suizid.
Digitale Medien beeinflussen die unterschiedlichsten Lebensbereiche. Auch die Pubertät von Jugendlichen ist davon nicht ausgenommen. Junge Erwachsene suchen im Internet nach Freunden und Anerkennung. Intimitäten werden mit Hunderten oder gar Tausenden geteilt. Jede Dummheit und jedes Ausprobieren bekommt dabei eine andere Wucht. Welche Konsequenzen dies haben kann zeigt das Schicksal von Ben Boyd und Jason Dixon.
Das Ganze hatte zunächst harmlos begonnen. Via facebook erhielt Ben vor einigen Wochen eine Nachricht von einem Mädchen. Ben sei ein typischer Einzelgänger, so seine Mitschüler/ innen. Dass er sich auf einen zunehmend vertraulichen Austausch mit dem Mädchen eingelassen hat, verwundert nach Auskunft der ermittelnden Psychologen nicht: „Jeder Jugendliche sehnt sich in seinem Alter nach Aufmerksamkeit und Zuneigung. „Jessica“ und Ben konnten im Chat die gleichen Interessen und Sorgen teilen.“ Was Ben zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wusste: Das Mädchen „Jessica“ gibt es gar nicht. Der gleichaltrige Jason Dixon hatte das fiktive Profil angelegt, um mit Ben in Kontakt zu treten. Ben wird Opfer von Cybermobbing und teilt somit das Schicksal von jeder/m sechsten Schüler/in. In 15% der Fälle wurden dabei Fotos oder Filme mit „peinlichem oder unangenehmem Inhalt“ veröffentlicht. Auch die Geschichte von Ben Boyd und Jason Dixon gewann an Brisanz, nachdem ein Foto in die sozialen Netzwerke Netzwerke geraten war: Jason schickte Ben ein Nacktfoto im Namen von „Jessica“ und animierte ihn dazu, ebenfalls ein Nacktfoto von sich aufzunehmen. Ungebremst und unkontrollierbar verbreitete sich das Foto, nachdem „Jessica“ es veröffentlicht hatte. Die ganze Schule wußte nach kurzer Zeit Bescheid. Die Blicke der anderen Schüler/innen, das Getuschel, die Kommentare im Internet müssen für Ben nicht mehr zu ertragen gewesen sein, stellen seine Lehrer/innen betroffen fest. Von den Ereignissen überrannt hat Ben für sich keinen anderen Ausweg gesehen, als den Versuch sich das Leben zu nehmen. Nach Auskunft der Familie ist Ben inzwischen auf dem Weg der Besserung. Die Eltern der beiden Jugendlichen und Jason stehen in Kontakt. Jasons Vater Mike Dixon zeigte sich tief betroffen über das Geschehene. Er versucht zu erklären, dass nach dem Tod seiner Ehefrau, der Mutter von Jason, ihr Alltag irgendwie aus den Fugen geraten sei. Er will sich in Zukunft mehr Zeit nehmen für seinen Sohn, Jason habe das so alles nicht gewollt.