Aufgabe 2: Daten sind die Währung des 21. Jahrhunderts

Unglaubliche 19 Milliarden Dollar hat facebook sich die Übernahme von WhatsApp kosten lassen. 19 Milliarden Dollar für ein mittleres Unternehmen mit überschaubarem Umsatz, das nur wenig oder gar kein Geld verdient und im Februar 2014 55 Mitarbeiter/innen anstellt. Ein gutes Geschäft sieht auf den ersten Blick anders aus. Die Rechnung lässt sich aber auch anders aufmachen: Teilt man die 19 Milliarden Dollar durch die 400-500 Millionen WhatsApp Nutzer/innen, so waren facebook die Daten pro Nutzer/in 40-50 Dollar wert. Es drängt sich die Frage auf, was so wertvoll an unseren Daten ist. Kein Geheimnis ist, dass facebook, Google und Co. selber Milliarden mit personalisierter Werbung verdienen. Kritiker/innen warnen jedoch davor, dass die gesammelten Daten nicht allein für Marketingzwecke verwendet werden könnten. Doch wer könnte sonst noch an unseren Daten interessiert sein? Auch wenn in Diskussionen um Datenschutz immer wieder der Satz „Ich habe doch nichts zu verbergen“ auftaucht, gibt es viele, die nicht wollen, dass ihre persönlichen Daten irgendwo gespeichert, zusammengeführt und an Dritte verkauft werden.   

Ein echter Interessenskonflikt: Auf der einen Seite die Datenhungrigen, die emsig Daten zusammentragen, und auf der anderen wir – die User –, die ihre Daten geschützt sehen wollen. Um solch unterschiedliche Ansichten zu verstehen, kann es hilfreich sein, in beide Rollen zu schlüpfen und aus ihrer Perspektive zu argumentieren:  

  • Bilden Sie per Zufallsprinzip Gruppen, und sammeln Sie in Sprech- oder Gedankenblasen Meinungen und Motive für je eine der Positionen: 1) Warum wollen wir – die User – unsere Daten geschützt sehen? oder 2) Warum sammeln wir – die Datenhungrigen – so viele Daten? (Weiter gedacht: Wer hat, neben den Werbefirmen, noch Interesse an unseren Daten?) B estimmen Sie abschließend eine/n Gruppensprecher/ in, der/die ihre/seine Position vor der Klasse darlegt.  

 

Tipp: Ihre Datenprofile aus der vorangegangenen Aufgabe könnten Ihnen bei der Ausarbeitung beider Positionen behilflich sein. Analysieren Sie diese hinsichtlich folgender Fragen: Um welche Art von Daten handelt es sich? Welche Informationen können Dritte aus diesen Daten herausfiltern?   

 

  • Nun sind zunächst die Gruppensprecher/innen gefragt, die jeweilige Position zu vertreten (ca 3. min). Diskutieren Sie danach im Plenum: Welche Konsequenzen würden Sie als User daraus ziehen? Sollte der Umgang mit Daten reglementiert werden? Wenn ja, wie? (ca. 15-20 min.) 
  • Zum Abschluss: Welche Ansätze fanden Sie überzeugend, welche nicht? Halten Sie ihre Aussagen oder Forderungen schriftlich auf den dafür vorgesehenen Karten fest (eine Karte = eine Aussage/Forderung).  

 

Tipp: Ihre Sie wollen mehr über das große Thema „Datenverkehr“ wissen? www.handysector.de und www.datenparty.de sind Internetseiten, die sich speziell an Jugendliche richten. Hier finden Sie wichtige Informationen u.a. zu den Themen Internetnutzung, Datenschutz und Smartphone. Die dort eingestellten Informationen könnten Ihnen dabei behilflich sein, Ihre Sprech- und Gedankenblasen zu ergänzen.

 

    

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