Unglaubliche 19 Milliarden Dollar hat facebook sich die Übernahme von WhatsApp kosten lassen. 19 Milliarden Dollar für ein mittleres Unternehmen mit überschaubarem Umsatz, das nur wenig oder gar kein Geld verdient und im Februar 2014 55 Mitarbeiter/innen anstellt. Ein gutes Geschäft sieht auf den ersten Blick anders aus. Die Rechnung lässt sich aber auch anders aufmachen: Teilt man die 19 Milliarden Dollar durch die 400-500 Millionen WhatsApp Nutzer/innen, so waren facebook die Daten pro Nutzer/in 40-50 Dollar wert. Es drängt sich die Frage auf, was so wertvoll an unseren Daten ist. Kein Geheimnis ist, dass facebook, Google und Co. selber Milliarden mit personalisierter Werbung verdienen. Kritiker/innen warnen jedoch davor, dass die gesammelten Daten nicht allein für Marketingzwecke verwendet werden könnten. Doch wer könnte sonst noch an unseren Daten interessiert sein? Auch wenn in Diskussionen um Datenschutz immer wieder der Satz „Ich habe doch nichts zu verbergen“ auftaucht, gibt es viele, die nicht wollen, dass ihre persönlichen Daten irgendwo gespeichert, zusammengeführt und an Dritte verkauft werden.
Ein echter Interessenskonflikt: Auf der einen Seite die Datenhungrigen, die emsig Daten zusammentragen, und auf der anderen wir – die User –, die ihre Daten geschützt sehen wollen. Um solch unterschiedliche Ansichten zu verstehen, kann es hilfreich sein, in beide Rollen zu schlüpfen und aus ihrer Perspektive zu argumentieren: