Privates im Internet einzustellen, kann auch in einem anderen Zusammenhang kritisch gesehen werden. Cybermobbing ist zwar noch ein relativ junges Phänomen, betrifft Jugendliche jedoch zunehmend und stellt, auch an vielen Schulen, ein ernstzunehmendes Problem dar. Das, was früher auf dem Pausenhof oder in der Clique geschah, spielt sich heute (immer mehr) vor den Augen der Community im virtuellen Raum ab. Mobbing hat im Internet einen neuen Tatort gefunden und wird hier Cybermobbing genannt. Darunter versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer im Internet. Dies kann zum Beispiel durch das Einstellen und Verbreiten demütigender Kommentare oder „peinlicher“ Fotos und Videos von Mitschüler/innen auf facebook, WhatsApp, YouTube oder über ein gefälschtes Profil geschehen

Konnte man früher Beleidigungen entkommen – zum Beispiel in den privaten Räumen – sind diese nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und deren weitere Verbreitung nicht zu kontrollieren – zeitlich unbegrenzt verfügbar. Hinzu kommt, dass die Cyber-Täter/innen – die sogenannten Cyber-Bullies – oftmals anonym oder in Verwendung einer falschen Identität handeln, so dass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist dabei erheblich.

Sie fühlen sich verletzt, empfinden Verzweiflung oder Hilflosigkeit. Die Folgen können durchaus dramatisch sein – von selbstverletzendem Verhalten bis hin zum Suizid. Wie im Fall der zwölfjährigen Amanda Todd aus Kanada, die 2009 ihren nackten Oberkörper einem Fremden vor einer Webcam präsentierte.

Der Mann veröffentlichte den Film im Internet, der so auch an Amandas Schule gelangte. Amanda wurde daraufhin entsetzlich gemobbt. 2012 sah sie keinen anderen Ausweg mehr und nahm sich das Leben. Amandas Video fällt unter den Begriff „Sexting“, eine Wortkreation aus Sex und dem englischen „texting“, so heißen erotische SMS und Selbstaufnahmen, die per Handy verschickt werden. Einer Studie zufolge, die an der Technischen Universität Ilmenau zum Thema Sexting durchgeführt wurde, sexten rund 20% der Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren. Drei Prozent geben an, dass ihre Nachrichten schon einmal ungewollt veröffentlicht wurden. Heute besteht die Gefahr, dass Intimitäten mit Hunderten oder gar Tausenden geteilt werden. Der deutschen JIM-Studie 2013 zufolge ist jeder Jugendliche aktuell mit durchschnittlich 290 „Freunden“ vernetzt. 87% der Jugendlichen schützen ihre eingestellten Daten zwar durch die sogenannte Privacy Option, sie sind damit „nur“ für die „Freunde“ in der Community einsehbar und somit in der Wahrnehmung der Jugendlichen ausreichend geschützt. Bei 290 „Freunden“ potenziert sich der Adressatenkreis allerdings in beträchtliche Höhe, so dass die Einschränkung auf die „Freunde“ die Jugendlichen in trügerischer Sicherheit wiegt. Jede Dummheit, jedes Ausprobieren bekommt so eine andere Wucht.

Es ist, als verschärften die digitalen Medien die Pubertät. In der Internetsoziologie ist unter anderem dieser erweiterte Freundschaftsbegriff Gegenstand kritischer Analysen. Diese weisen darauf hin, dass wir besser lernen müssen, zwischen dem großen Kreis an eigentlich Unbekannten, den Kollegen/innen bzw. Mitschülern/innen, dem tatsächlichen Freundeskreis und den fünf guten Freunden/innen zu unterscheiden. Da Cybermobbing ein noch relativ junges Phänomen ist, gibt es im deutschen Raum kaum wissenschaftliche Studien, die Ausmaß, Ursachen und Folgen des Cybermobbings genauer untersuchen. Nach einer jüngeren Umfrage des Bündnisses gegen Cybermobbing – eines Netzwerks aus Eltern, Pädagogen/innen, Juristen/innen und Medizinern/innen – haben mehr als die Hälfte der Lehrer/innen schon Fälle von Cybermobbing miterlebt. Jede/r sechste Schüler/in wurde bereits einmal Opfer. In 15% der Fälle wurden dabei Fotos oder Filme „mit peinlichem oder unangenehmem Inhalt“ veröffentlicht. Und noch eine Zahl: Laut JIM-Studie 2013 sehen 25 % der Jugendlichen im Cybermobbing eine der größten Gefahren des Internets!

Privates im Internet einzustellen, kann auch in einem anderen Zusammenhang kritisch gesehen werden. Cybermobbing ist zwar noch ein relativ junges Phänomen, betrifft Jugendliche jedoch zunehmend und stellt, auch an vielen Schulen, ein ernstzunehmendes Problem dar. Das, was früher auf dem Pausenhof oder in der Clique geschah, spielt sich heute (immer mehr) vor den Augen der Community im virtuellen Raum ab. Mobbing hat im Internet einen neuen Tatort gefunden und wird hier Cybermobbing genannt. Darunter versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer im Internet. Dies kann zum Beispiel durch das Einstellen und Verbreiten demütigender Kommentare oder „peinlicher“ Fotos und Videos von Mitschüler/innen auf facebook, WhatsApp, YouTube oder über ein gefälschtes Profil geschehen

Konnte man früher Beleidigungen entkommen – zum Beispiel in den privaten Räumen – sind diese nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und deren weitere Verbreitung nicht zu kontrollieren – zeitlich unbegrenzt verfügbar. Hinzu kommt, dass die Cyber-Täter/innen – die sogenannten Cyber-Bullies – oftmals anonym oder in Verwendung einer falschen Identität handeln, so dass das Opfer nicht weiß, von wem die Angriffe stammen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist dabei erheblich.

Sie fühlen sich verletzt, empfinden Verzweiflung oder Hilflosigkeit. Die Folgen können durchaus dramatisch sein – von selbstverletzendem Verhalten bis hin zum Suizid. Wie im Fall der zwölfjährigen Amanda Todd aus Kanada, die 2009 ihren nackten Oberkörper einem Fremden vor einer Webcam präsentierte.

Der Mann veröffentlichte den Film im Internet, der so auch an Amandas Schule gelangte. Amanda wurde daraufhin entsetzlich gemobbt. 2012 sah sie keinen anderen Ausweg mehr und nahm sich das Leben. Amandas Video fällt unter den Begriff „Sexting“, eine Wortkreation aus Sex und dem englischen „texting“, so heißen erotische SMS und Selbstaufnahmen, die per Handy verschickt werden. Einer Studie zufolge, die an der Technischen Universität Ilmenau zum Thema Sexting durchgeführt wurde, sexten rund 20% der Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren. Drei Prozent geben an, dass ihre Nachrichten schon einmal ungewollt veröffentlicht wurden. Heute besteht die Gefahr, dass Intimitäten mit Hunderten oder gar Tausenden geteilt werden. Der deutschen JIM-Studie 2013 zufolge ist jeder Jugendliche aktuell mit durchschnittlich 290 „Freunden“ vernetzt. 87% der Jugendlichen schützen ihre eingestellten Daten zwar durch die sogenannte Privacy Option, sie sind damit „nur“ für die „Freunde“ in der Community einsehbar und somit in der Wahrnehmung der Jugendlichen ausreichend geschützt. Bei 290 „Freunden“ potenziert sich der Adressatenkreis allerdings in beträchtliche Höhe, so dass die Einschränkung auf die „Freunde“ die Jugendlichen in trügerischer Sicherheit wiegt. Jede Dummheit, jedes Ausprobieren bekommt so eine andere Wucht.

Es ist, als verschärften die digitalen Medien die Pubertät. In der Internetsoziologie ist unter anderem dieser erweiterte Freundschaftsbegriff Gegenstand kritischer Analysen. Diese weisen darauf hin, dass wir besser lernen müssen, zwischen dem großen Kreis an eigentlich Unbekannten, den Kollegen/innen bzw. Mitschülern/innen, dem tatsächlichen Freundeskreis und den fünf guten Freunden/innen zu unterscheiden. Da Cybermobbing ein noch relativ junges Phänomen ist, gibt es im deutschen Raum kaum wissenschaftliche Studien, die Ausmaß, Ursachen und Folgen des Cybermobbings genauer untersuchen. Nach einer jüngeren Umfrage des Bündnisses gegen Cybermobbing – eines Netzwerks aus Eltern, Pädagogen/innen, Juristen/innen und Medizinern/innen – haben mehr als die Hälfte der Lehrer/innen schon Fälle von Cybermobbing miterlebt. Jede/r sechste Schüler/in wurde bereits einmal Opfer. In 15% der Fälle wurden dabei Fotos oder Filme „mit peinlichem oder unangenehmem Inhalt“ veröffentlicht. Und noch eine Zahl: Laut JIM-Studie 2013 sehen 25 % der Jugendlichen im Cybermobbing eine der größten Gefahren des Internets!

 

Cybermobbing: Was kann Schule tun?

Klicksafe.de, eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, die die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Umgang mit dem Internet fördern will, hat zum Thema Cybermobbing umfangreiche Materialien erarbeitet – auch für den Unterricht. In ihrem Modul „Was tun bei Cybermobbing?“ finden sich u.a. auch hilfreiche Hinweise, wie Schule Cybermobbing vorbeugen kann:

Wissen schaffen: Zunächst einmal sollte Cybermobbing allen Lehrern/ innen, Schülern/innen und auch Eltern ein Begriff sein. Die Schüler/innen sollten um ihre Verantwortung im Internet wissen und auch über mögliche Sanktionen bei Missbrauch aufgeklärt sein. Alle Beteiligten sollten sich der Unterstützung der Schule im Fall von Cybermobbing bewusst sein.

Verhaltenskodex und Kultur des respektvollen Umgangs: Ein Verhaltenskodex, der die Nutzung von Smartphones und Handys in der Schule verbietet und Cybermobbing ausschließt, sollte von Schulleitung, Lehrern/ innen, Schülern/innen und Eltern erarbeitet und unterschrieben werden. Anti- Mobbing-Beauftragte/r und Streitschlichterkonzept: Es sollte eine/n Mobbing- Beauftragte/n an der Schule geben, die/der sich auch mit Cybermobbing auskennt.

Hilfe von außen suchen: Bei der Bewusstseinsbildung über einen verantwortungsvollen Umgang mit Internet und Smartphone können externe Experten/ innen helfen – z.B. Präventionsbeamte/ innen der Polizei, Psychologen/innen, Sozialarbeiter/innen...

Integration des Themas in den Unterricht: Cybermobbing als Thema im Unterricht lenkt Aufmerksamkeit auf das Problem und gibt ihm ein Forum!

Weiterbildung für Lehrende: Damit Lehrer/innen sich in Konfliktsituationen sensibel und kompetent verhalten können, Spannungen frühzeitig erkennen und entsprechend handeln können, bedarf es bestimmter Konfliktlösetechniken, die in Weiterbildungen erlernt werden können.

Positive Nutzung der neuen Medien fördern: Neue Medien sollten gezielt im Unterricht eingesetzt werden, um Themen wie Datenschutz, Internetsicherheit und einen respektvollen Umgang zu diskutieren.

www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/zusatzmodule-zum-lehrerhandbuch

    

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