Computer und Internet haben unser Leben in den vergangenen zwei Jahrzehnten revolutioniert. Wie wir uns informieren, wie wir kommunizieren, wie wir leben – all das hat sich seitdem rapide verändert. Auch Kinder und Jugendliche sind von diesem Wandlungsprozess nicht ausgeschlossen. Für sie spielen Smartphones, Computer und Internet im Alltag eine extrem wichtige Rolle: Mit 10 Jahren sind Kinder heutzutage online, mit 12 besitzen sie ein eigenes Smartphone, mit 14 sind die meisten Jugendlichen in sozialen Netzwerken aktiv. Zum Erwachsenwerden gehören Computer und Internet aber nicht nur selbstverständlich dazu, die Suche nach der eigenen Identität findet, für eine große Community nachvollziehbar, auch im virtuellen Raum statt. Fragen der Datensicherheit, der Schutz der Privatsphäre, des Umgangs mit sexualisierten Webinhalten oder Cybermobbing rücken für die Jugendlichen damit in den Fokus.
Kennen Sie Familien ohne Handy und Internetzugang? Wenn ja, dann hat dies Seltenheitscharakter, denn so gut wie in jedem Haushalt finden sich heutzutage Fernseher, Handy, Computer, Internet oder auch Tablets. In den Kinder- und Jugendzimmern sieht es nicht anders aus: Computer mit Internetzugang im eigenen Zimmer gehören heute zur Standardausstattung der Jugendlichen, genauso übrigens wie das Smartphone. Es ist inzwischen das zentrale Kommunikationsgerät der Jugendlichen und für die Älteren zudem das wichtigste Zugangsgerät zum Internet. Der BITKOM-Studie „Kinder und Jugend 3.0“ zufolge gehen 89% der 16 bis 18-Jährigen damit ins Web (Seite 7). Bis zu zwei Stunden verbringen die Jugendlichen täglich online, das Smartphone hat diesen Trend noch weiter verstärkt. Durch kostengünstige Flatrates haben die Jugendlichen die Möglichkeit, das Internet nahezu unbegrenzt vom Handy aus zu nutzen. Auch unterwegs können sie nun verfolgen, was zum Beispiel bei facebook vor sich geht und spontan eigene Kommentare, Bilder oder Videos aus ihrem Alltag einstellen. 72% der 16-Jährigen teilen Inhalte mit anderen: Fotos, selbstgeschriebene Texte oder den aktuellen Aufenthaltsort. Wie die BITKOM-Studie herausgefunden hat, ist in diesem Jahr erstmals WhatsApp die meistgenutzte Anwendung der Jugendlichen – noch vor facebook. 72% der jugendlichen Smartphone- Besitzer/innen haben diese Messenger-App auf ihrem Handy installiert, die im ersten Jahr noch kostenlos zu haben ist – Risiken und Nebenwirkungen inbegriffen.
BITKOM-Studie "Jugend 3.0.": Nutzung digitaler Medien in Deutschland
Zeitgeschehen in virale Begriffe gegossen Immer und überall ist das Handy oder Smartphone dabei – ständig griffbereit. Dieser Trend hat Verhaltensweisen zu Tage gebracht, die mit Begriffen wie FOMO, JOMO oder Phubbing beschrieben werden. Was steht dahinter? FOMO: Hat man Angst, eine Neuigkeit, einen Trend oder eine Chance nicht mitzubekommen, weil man zu lange offline war – dann steckt man mittendrin im FOMO-Gefühl („Fear Off Missing Out“) und checkt deshalb ständig den Maileingang oder facebook-Status der Freunde. JOMO: Als eine Gegenreaktion zu FOMO entstand das geradezu rebellisch anmutende JOMO („Joy Of Missing Out“). Die Freude am Verpassen ist der Trend für dieses Jahr (2014, anm. d. red.) – sich entspannen und das genießen, was man momentan macht, ohne sich dabei panisch zu fragen, was man stattdessen tun könnte. Man besinnt sich auf sich selbst und seine analogen Freunde und lässt das Smartphone ruhen. Phubbing: Vermutlich ist es jedem von uns schon passiert: Bewusst oder unbewusst haben wir unsere Mitmenschen durch phubbing vernachlässigt oder genervt. Gemeint ist damit die ausschließliche Beschäftigung mit dem Handy oder Smartphone – abgeleitet aus dem Englischen phone (Telefon) und snubbing (jemanden abweisen). Quelle: www.digital-ist.de/, Wissenschaftsjahr 2014 – „Die Digitale Gesellschaft“
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