Hacker, das sind bleichgesichtige Sonderlinge, die die Nacht zum Tag machen, rauchend und Cola trinkend Viren programmieren, Codes knacken oder sich illegal Zugang zu fremden Rechnern und Netzwerken verschaffen so das weit verbreitete Klischee. Gleichzeitig häufen sich die Nachrichten über Hackerangriffe: WhatsApp, AVG und Avira von Hackern angegriffen, Cyber-Diebe erbeuten 1,5 Millionen Euro. Hier gewährt eine Szene Einblicke in ihr Können, die ansonsten weitgehend im Verborgenen agiert . Umso spannender ist es, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zu fragen: Was machen Hacker eigentlich? Welche Bedrohung geht von Hackern aus? Und wie kann darauf reagiert werden?
Was machen Hacker?
Das, was wir mit einem Hacker assoziieren, ist durch die Berichterstattung über Hacker in den Medien oder auch Spielfilme geprägt ein Medienphänomen. Im öffentlichen Bewusstsein werden Hacker meistens gleichgesetzt mit Computer-Freaks, die illegal agieren z. B. Daten klauen oder manipulieren. Dieses Bild ist jedoch in Frage zu stellen. Denn Hacker sollten nicht etwa mit den so genannten Crackern verwechselt werden, die sich grundlegend in ihren Einstellungen und Zielen voneinander unterscheiden. Eric S. Raymond, ein US-amerikanischer Autor und Hacker, fasst es wie folgt zusammen: Hacker bauen Dinge auf, Cracker zerstören sie. Das, was wir gemeinhin Hackern zuschreiben, ist in seinem Verständnis also vielmehr das Werk von so genannten Crackern. Eric S. Raymond zieht eine klare Trennlinie zwischen gut und böse: Cracker stehlen, manipulieren oder zerstören verhalten sich unethisch. Der Chaos Computer Club, ein deutscher Verein in dem sich Hacker zusammengeschlossen haben, distanziert sich von dieser Einteilung in richtig und falsch. Seiner Meinung nach gibt es zwischen Hacken und Cracken, zwischen Industrie, Politik, Journallie und Geheimdiensten, viel zu viele Grauzonen. Zum Begriff Hacker gibt es dementsprechend eine Vielzahl von Definitionen. Im Allgemeinen sind Hacker, Computer-Enthusiasten, mit außergewöhnlichen technischen Fähigkeiten. Sie lieben die intellektuelle Herausforderung, suchen Grenzen zu umgehen und Probleme zu lösen mit einem besonderen Sinn für Kreativität und Originalität. Hacker sind Teil einer Gemeinschaft und Kultur, deren Wurzeln zurück bis in die Zeit der ersten Computer und den frühesten ARPA-Netz-Versuchen reichen. Hacker bauten das Internet, sie machten das UNIX Betriebssystem zu dem, was es heute ist, und sie brachten das World Wide Web zum Laufen. Ihr Ansporn dafür war und ist Spaß, Können und Freiheitsdrang. Die Mitglieder dieser Kultur schufen den Begriff Hacker. In der Hackerkultur ist die Bezeichnung einer Person als Hacker ein respektvoll anerkennender Ausdruck, welcher von den Mitgliedern der Szene nicht vorschnell verliehen wird. Er steht für jemanden, der sich durch seine Identifikation mit den kulturellen Hacker-Werten, aufgrund seines Könnens, besonderer Geschicklichkeit und Fachkunde dieses Lobs verdient gemacht hat.