Robot & Frank © Senator Filmverleih 2012
  • Regie

    Jake Schreier

  • Buch

    Christopher D. Ford

  • Darsteller/innen

    Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler, Susan Sarandon, Peter Sarsgaard (Sprecher), Jeremy Strong

  • Land / Jahr

    USA 2012

  • Länge

    89 min

  • Format

    35mm, digital

  • FSK

    ohne Altersbeschränkung

  • Sprachfassung

    deutsche Fassung

  • Kinostart

    25. Oktober 2012

  • Verleih

    Senator Filmverleih

 
Fächer- und Themenbezüge Robot & Frank
 

Inhalt des Films

Frank ist ein älterer Herr mit einer wenig ruhmreichen Vergangenheit: Früher war er Einbrecher und saß dafür viele Jahre im Gefängnis. Mittlerweile lebt er ein ruhiges Leben, allein in seinem Haus in einem Waldstück, nahe einer Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste. Von seiner Frau ist er schon lange geschieden, seine Tochter Madison und sein Sohn Hunter leben weit entfernt. Franks Alltag verläuft einsam und eintönig. Ein tägliches Highlight stellt für ihn jedoch der nachmittägliche Besuch der Stadtbibliothek dar, denn Bibliothekarin Jennifer hat es ihm angetan. Neben den Gesprächen mit ihr hat Frank ein weiteres Vergnügen: In der benachbarten Parfümerie stiehlt er Seifenfiguren, die er Zuhause in einem Safe hortet. In seiner skurrilen und leicht verwirrten Art macht Frank seinen beiden Kindern große Sorgen. Insbesondere Hunter traut ihm nicht mehr zu, sich um sich selbst kümmern und seinen Haushalt instand halten zu können. So besorgt er seinem Vater einen Roboter, der ihn rund um die Uhr betreuen, für ihn kochen, putzen und ihn zu einem gesunden Lebensstil animieren soll, alles genauso, wie Hunter es einprogrammiert hat. Frank reagiert zunächst ärgerlich, er fühlt sich belästigt und kontrolliert. Doch dann entdeckt er, welche Fähigkeiten noch in einem Roboter stecken. Mit ihm an seiner Seite beginnt er, wieder Einbrüche zu planen und in die Tat umzusetzen. Neue Lebensgeister werden in ihm geweckt und es scheint, als würden Mensch und Maschine zu einem regelrechten Team zusammenwachsen, ja sogar Freunde zu werden. Doch als Frank durch seinen letzten Coup in Schwierigkeiten gerät, machen sich plötzlich die Grenzen dieser besonderen Freundschaft bemerkbar. 

 

Filmische Umsetzung und Ästhetik

„Robot & Frank“ ist ein Science-Fiction-Film, der in der nahen Zukunft spielt und damit an realistische Szenarien anknüpft. Er zeigt keine Utopie, sondern eine uns vertraute Welt, in der nur einige Details futuristisch sind. Moderne Medien und Technik, die es bereits gibt, kommen wesentlich selbstverständlicher zum Einsatz, als wir es bis jetzt kennen. Telefonieren via Internet, beinahe durchsichtige Smartphones und die ständige Präsenz von Robotern sind normale Bestandteile des Alltags der Protagonisten. Dass diese Kommunikations- und Hilfsmittel bisweilen dennoch als Fremdkörper erlebt werden, macht der Film deutlich, indem er Technik und Natur immer wieder auf kontrastierende Weise gegenüberstellt. Zudem findet er Bilder für eine Kühle und Sterilität, die die moderne Welt aus der Perspektive von Rentner Frank offenbar beherrscht. Ein ruhiger Erzählrhythmus, melancholische Musik, langsame Kamerabewegungen und bisweilen Zeitlupentempo verweisen auf das entschleunigte, jedoch isolierte Leben des älteren Herrn. Seine beißend ironische Art, insbesondere im Umgang mit dem Roboter als sein Partner, verleiht dem Film gleichzeitig eine ausgesprochen komische Seite.

 

Anknüpfungspunkt für die pädagogische Arbeit

„Robot & Frank“ demonstriert, auf welche Weise digitale Technologien bald unseren Alltag durchdringen könnten, wenn die Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung weiter voranschreiten und in der Praxis Anwendung finden. Anhand der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Robot und Frank beleuchtet der Film die futuristische Lebensweise (die zum Teil schon Realität ist) von verschiedenen Seiten. Anfangs erscheint Frank der Roboter wie eine kalte Maschine, die ihm niemals ein Ersatz für eine menschliche Partnerschaft sein könnte. Mit der Zeit wandelt sich das Verhältnis jedoch und Robot wird für Frank zu einer Art Freund, einem Vertrauten, beinahe zu einem Ziehsohn. Am Ende muss er sich erneut umgewöhnen und erkennen, dass Robot doch nur ein Computer ist, der außerdem seine Tücken hat: Seine Fähigkeit, Daten zu speichern, wird Frank beinahe zum Verhängnis. So zeigt „Robot & Frank“ einerseits das große Potential, das das Zusammenleben von Mensch und Roboter birgt; insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels beziehungsweise der zunehmenden Pflegebedürftigkeit in Deutschland hat die Robotik und der Einsatz von Technik in der Pflege eine große Relevanz. In den humoristischen, absurden Szenen des Films spiegeln sich jedoch die Skepsis und das Misstrauen in die Allianz mit der Technik, welche gerade bei älteren Menschen, die in der Mehrzahl zu den „Digital Immigrants“ zählen, mit Berührungsängsten einhergeht. Gleichzeitig haben auch kritische soziale, ethische und psychologische Fragestellungen ihre Legitimität, wie „Robot & Frank“ ebenfalls deutlich macht. Allen voran geht es um die Frage, an welchen Stellen Menschen eben nicht von Robotern zu ersetzen sind oder nicht ersetzt werden sollten.

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